KI – Ich liebe dich, ich liebe dich nicht

Nov. 21, 2025

Auch wenn es vielleicht nicht unser Traum von der Zukunft war, es ist trotzdem Realität geworden: Die KI hat sich unversehens, still und leise in unseren Alltag eingeschlichen. Deshalb wollen wir uns mit diesem Phänomen beschäftigen, das unter Namen wie ChatGPT, Gemini, Copilot, Claude, Perplexity und Grok viele Branchen auf den Kopf gestellt hat – nicht zuletzt unsere eigene.

Vorsicht, KI: Zähmen oder gefressen werden?

Die KI ist wie ein wildes Tier in der Übersetzungsarena, das es zu zähmen gilt, um sich mit ihm anzufreunden. Ignorierten wir sie, wären wir gezwungen, unablässig vor ihr wegzulaufen, vertrauten wir ihr blind, würden wir bei lebendigem Leibe gefressen. Die Entscheidung ist also klar: Lieber Carpe diem als Carpaccio. Und anstelle von kompletter Automatisierung bevorzugen wir Textkreativität.

Ich denke, also bin ich … keine KI

Um etwas zu schreiben, rechnet die KI.
Wir Menschen denken.
Übersetzen bedeutet zunächst einmal, die Hintergründe einer Botschaft zu entschlüsseln, den Tonfall, die Kultur, die Bezüge, Ironie und Wortspiele, die sich darin verbergen können. Dabei ist nicht nur sprachliche Intelligenz gefragt, sondern auch emotionale.

Wir haben ChatGPT einmal spasseshalber gefragt, welchen Mehrwert eine Agentur wie textocreativ gegenüber automatischen Übersetzungstools bietet. Nachdem ChatGPT uns seinen «Modus Operandi» erklärt hatte (in den letzten Jahren haben diese Systeme grosse Fortschritte gemacht dank Deep Learning, das auf Netzwerken aus (künstlichen) Neuronen basiert, die das menschliche Gehirn simulieren, um selbstständig Verbindungen herzustellen), kam er zu folgendem Schluss:
«Die KI hat kein Herz, keine Gefühle und keinen Humor. Ihr fehlt also alles, was es braucht, damit sich ein Text nicht wie eine IKEA-Anleitung anhört.»

Eine schöne Analyse, bis auf eine Kleinigkeit: Die meisten von uns wissen, dass sich eine IKEA-Anleitung nicht anhören kann, denn – sie besteht ja nur aus Piktogrammen. Mit diesem einfachen Beispiel zeigt uns ChatGPT seine Schwächen gerade selbst.

Der Code weiss nicht, was Menschen fühlen

Aber wer würde schon einer Maschine vorwerfen, dass sie nicht weiss, wovon sie «spricht»?
Wie viele Samstage hat sie damit verbracht, ein Billy-Bücherregal aufzubauen? Hat sie denn eine Vorstellung davon, wie viel Geduld es braucht, um Käse reifen zu lassen, Fleisch zu pökeln oder Wein zu keltern? Sie ist noch nie mit einem Gefühl absoluter Freiheit die Skipisten hinuntergesaust. Sie hat noch nie das Prickeln des Salzes auf der Haut nach einem Bad im Meer gespürt. Sie hat noch nie Liebe, Einsamkeit oder die Angst vor einem leeren Blatt Papier erlebt. Sie hat noch nie die Freude bei einem Wiedersehen oder die Traurigkeit bei einem Abschied am Bahnsteig erlebt.

Die KI als Kopilotin, aber nie am Steuer

Ja, sicher, mittlerweile wurden Fortschritte gemacht. Und ja, diese Tools können eine Übersetzung schneller liefern, als wir frühmorgens unseren Espresso geschlürft haben. Aber die Fakten sprechen für sich: KI-Tools haben noch zu viele Schwächen, um den menschlichen Blick, um die Handschrift von textocreativ ersetzen zu können.

Eine Welt ohne KI ist heute unvorstellbar. Deshalb geht es für uns darum, die unbestrittenen Qualitäten der KI (wie etwa die Recherchegeschwindigkeit) mit den Stärken von textocreativ (die ihr schmerzlich fehlen) zu kombinieren. Auf unserer Seite trumpfen wir mit einer tiefgreifenden Kenntnis der Sprache, der Zielgruppen und des Marktes Ihres Unternehmens sowie der Berücksichtigung und Umsetzung Ihrer Markenidentität, Ihrer Terminologie und Ihrer typografischen Regeln.

Aber auch und vor allem: mit unserem Stil, unserer unermüdlichen Suche nach dem richtigen Wort, unserer Liebe zur Sprache, unserer Geschicklichkeit im Umgang mit Texten, unserem Allgemeinwissen, unseren Querverweisen und Anspielungen. Kurz gesagt, mit den fünfzig Nuancen unserer grauen Zellen, die Ihren Botschaften Farbe verleihen.

Der Teufel trägt KI

Ein Zeichen der Zeit: Die Zahl der Anfragen für Post-Editing steigt jeden Tag. Bei bestimmten Textarten ist diese Methode sicher eine Option, am Ende ist das Sparpotenzial – bezüglich Zeit und damit Geld – aber oft nur gering. Wir wollen die KI keineswegs schlechtreden, aber es fehlt auch nicht an Beispielen, die sie schlecht aussehen lassen. Denn trotz der manchmal beeindruckenden Flüssigkeit von automatischen Übersetzungen gibt es noch viele Grauzonen: Mehrdeutigkeiten, subtile Missverständnisse, terminologische Unstimmigkeiten oder missverstandene kulturelle Bezüge. Um all diese Klippen zu umschiffen, ist die menschliche Kompetenz unabdingbar – nur so können Sie sicher sein, dass Ihr Text nicht nur verständlich, sondern auch richtig, natürlich und stimmig ist.

Übersetzen ist ein Brückenbau zwischen Menschen

Wenn wir Texte der KI anvertrauen, ist das ein bisschen, wie wenn wir einen Vertrag unterschreiben, den wir nicht so richtig gelesen haben. Der Deal ist verlockend: schnell, praktisch, günstig … fast schon magisch. Aber wie so oft steckt der Teufel im Detail – und in den Feinheiten der Sprache. Wo die KI noch versagt, sind wir in unserem Element: Die Nuancen, der Rhythmus, die Stimme und der Herzschlag eines Textes sind unser Spielfeld. Maschinen können zwar Wörter aneinanderreihen, wir aber können sie zum Leben erwecken. Gehen Sie in Ihrer Kommunikation also nicht das Risiko ein, den Anschluss zu verpassen. Wir von textocreativ geben Ihren Texten eine Seele – und einen Vorsprung.