Das Gelbe vom Schweizer Freilandei

Juli 29, 2024

Wenn es um gutes Essen geht, kann die Schweiz ihren französischen Nachbarn – die immerhin die Gastronomie zur Lebenskunst entwickelt haben! – durchaus das Wasser reichen. Grosse Lebensmittelkonzerne, kleine Labels für regionale Spezialitäten, Sterneköchinnen und -köche sowie Foodtech-Start-ups, die schon heute über die menschliche Ernährung von morgen nachdenken, verfeinern alle auf ihre eigene Art das kulinarische Erbe der Schweiz mit ihrer Lieblingszutat: der Qualität.

Der Hunger nach etwas Besonderem

Das letzte Jahrzehnt brachte Aspekte wie Nachhaltigkeit, faire Produktion, Lebensmittelsicherheit, Bio-Zertifizierung und den Kampf gegen Foodwaste auf den Tisch und stellte damit die Lebensmittelindustrie vor neue Herausforderungen. Diese Themen sind den Konsumentinnen und Konsumenten wichtig und müssen daher auch in die Kommunikation der Lebensmittelbranche aufgenommen werden. Verpackungen, Etiketten (mit genau normierten Nährwertangaben) oder Multichannel-Werbekampagnen mit Anzeigen, Plakaten, Prospekten, Broschüren, Texten für die sozialen Netzwerke, Radio- oder Fernsehspots: Wir übersetzen mit Hochgenuss für viele bekannte Marken aus der Lebensmittelbranche – ganz egal, ob es dabei um Käse, andere Milchprodukte, Schokolade, Fleisch oder Wein geht. Auch der Online-Lebensmittelhandel, der während der Pandemie immer beliebter geworden ist, hat unser Aktionsfeld erweitert.

Keine Tomaten auf den Augen, wenn es um die Entwicklung der Sprache geht!

Dabei finden kontinuierlich neue Begriffe den Weg in den Sprachgebrauch, die den Vormarsch gewisser Verhaltensweisen aufzeigen und entsprechend auch abgegriffen werden wollen. Aber ob man sich nun zum Veganismus bekennt oder sich als Flexitarierin versteht, gerade wenns ums Essen geht, sorgen die helvetischen Spracheigentümlichkeiten für das dringend nötige Salz in der Suppe: So gibt es beispielsweise statt Croissant, Feldsalat mit Roter Beete oder Brathähnchen bei uns Gipfeli, Nüsslisalat mit Randen und Mistkratzerli. Zudem zeigen die mittlerweile sehr beliebten Begriffe wie Chia, Chimichurri, Edamame, Ghee, Gyoza, Gomasio, Kefta, Kimchi, Matcha, Mochi, Naan, Poke, Spritz, Tahini, Teriyaki, Wasabi und Yuzu, wie international unsere Esskultur geworden ist. Sie werden feststellen, dass auch Sie die Kulinariksprache 2.0 beherrschen und damit erst noch beim nächsten Scrabble viele Punkte sammeln können! Dank boomender Kochsendungen haben sich zudem auch Fachbegriffe in unser Alltagsvokabular eingeschlichen wie etwa das Verb «snacken», die bis vor kurzem noch den professionellen Küchenbrigaden vorbehalten waren.

Die Zukunft aber, so heisst es, gehört Nahrungsmitteln auf Insektenbasis – wir werden also bald auch in entomologischen* Büchern stöbern! Das heutige Thema hat uns auch gleich Lust auf einen üppigen Apéro gemacht … Aber zugegeben: Statt Krabbeltiere zu knabbern, snacken wir – zumindest vorläufig noch – lieber Chips!

 

* Die Entomologie bezeichnet die Insektenkunde, wie jeder weiss oder es wohl bald wissen wird ☻)